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07.02.2024 Presseaussendung

Ge­sund­heits­ver­sor­gung im Be­zirk Lie­zen: Zeit für Kurs­wech­sel

Zu sehen ist: Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner im Arkadenhof des Landhauses.

Die Gesundheitspolitik der schwarz-roten Landesregierung steht unter Beschuss: Ein teures Prestigeprojekt in Stainach verliert an Glaubwürdigkeit, während Expert:innen und Bürger:innen Alternativen fordern. Eine tiefgreifende Analyse enthüllt die Missstände und weist den Weg zu einer nachhaltigen Lösung, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird.

Wir Grüne fordern einen Kurswechsel in der Leitspital-Frage. Eine Machbarkeitsstudie soll den Weg für den Ausbau des LKH Rottenmann zu einem zukunftsfähigen Leitspital ebnen und die Potenziale von Schladming und Bad Aussee durch intelligente Kooperation und gezielte Spezialisierung voll ausschöpfen.

Das Zentralspital Stainach der schwarz-roten Landesregierung hat in dieser Form ein Ablaufdatum. Daran ändern auch pompös inszenierte, aber substanzlose Spatenstiche des Landeshauptmannes und seiner schwarz-roten Gefolgschaft vor den Wahlen nichts. Der Stahlbetonkomplex (behübscht mit Holzfassaden-Tafeln und Rendering-Schafen) auf einer 6 Hektar großen Ennstaler Wiese entspricht weder den Anforderungen an eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung, noch ist das Projekt wirtschaftlich darstellbar.

Vertrauenskrise: Die Bevölkerung zweifelt an der schwarz-roten Gesundheitspolitik

Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung im Bezirk Liezen haben nachweislich das Vertrauen in die Gesundheitspolitik von ÖVP und SPÖ verloren. Auch immer mehr Fachexperten stellen die „500-Millionen-Euro-Investition“ infrage und kritisieren die primär an Gebäudestrukturen und Bezirksgrenzen orientierte, faktenfreie Projektplanung. Das Projektmanagement befindet sich nach einer dramatischen Pannenserie, vorsichtig formuliert, bereits im Stadium des „unkontrollierten Absturzes“. Es braucht daher rasch realisierbare Alternativen, um die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen sicherzustellen.

"Das Festhalten an überholten Prestigeprojekten, die weder den Bedürfnissen der Bevölkerung noch ökonomisch verantwortbar sind, muss ein Ende haben. Die Machbarkeitsstudie ist der erste und längst überfällige Schritt zur Umsetzung der Variante ‚Leitspital Rottenmann‘. Und sie könnte für den amtierenden Landeshauptmann der Wendepunkt sein, um noch einigermaßen gesichtswahrend aus dieser, von Vertrauensverlust geprägten Situation herauszukommen."
LAbg. Lambert Schönleitner

Die Suche nach Alternativen: Realisierbare Lösungen für die Gesundheitsversorgung im Bezirk

Es ist falsch zu sagen, in der Gesundheitsversorgung in unserem Bezirk kann alles so bleiben wie es ist – das wäre unverantwortlich. Genauso verantwortungslos ist es aber auch, der Bevölkerung vorzugaukeln, ein zentrales „Schmalspur-Bezirkskrankenhaus“ ohne wesentliche Ausweitung des Leistungsspektrums würde die Patient:innen zeitgemäß versorgen. Die Fahrzeiten für die Ausseer Bevölkerung zum Krankenhaus Bad Ischl sind nachweislich kürzer als zum angedachten Standort Stainach. Gleiches gilt für den östlichen Teil des Bezirkes zu den jeweils nächstgelegenen Krankenhäusern. Es ist an der Zeit, dass sich die Verantwortlichen einem offenen Dialog mit der Bevölkerung stellen. Wir brauchen eine Lösung, die im Sinne einer wohnortnahen Versorgung die Krankenhäuser im Zusammenhang mit einer gesicherten haus- und fachärztlichen Primärversorgung betrachtet. Für uns Grüne ist insbesondere die Aufwertung des bestehenden Standortes Rottenmann zu einem Leitspital” gemeinsam mit der Weiterentwicklung der Gesundheitsstandorte Schladming und Bad Aussee eine machbare und sinnvolle Lösung.

Vorteile des Standortes Rottenmann

Am Standort des LKH Rottenmann sind in vielerlei Hinsicht beste Voraussetzungen gegeben, um eine optimale stationäre Versorgung in hoher Qualität zeitgerecht zu verankern. Expert:innen schätzen, dass die Aufwendungen dafür ca. ein Drittel der Kosten für das „Prestigeprojekt Stainach“ betragen würden. Wesentliche Vorteile sind weiters: Am Standort Rottenmann sind bereits Grundstücksflächen der KAGES vorhanden. Die Verbauung neuer Grünlandflächen ist im Vergleich zum Totalverlust einer landwirtschaftlichen Wiesenfläche wie in Stainach marginal. Die verkehrstechnische Erschließung ist durch den Anschluss an die A9 und den Bahnhof in der Nähe des LKH bereits in vollem Umfang gegeben. Die Anfahrtswege für pendelndes „Spitalspersonal“ aus dem Zentralraum Graz (von dem es bei realistischer Betrachtung auch in Zukunft einen großen Anteil geben wird) werden nicht weiter verlängert.

Zukunft der Gesundheitsstandorte Schladming und Bad Aussee: Notwendigkeit der Weiterentwicklung

Ergänzend dazu ist es unumgänglich, endlich konkrete Pläne für die Weiterentwicklung der Gesundheitsstandorte Schladming und Bad Aussee auf den Weg zu bringen. In beiden touristischen Top-Destinationen ist es undenkbar, die allgemeine wirtschaftliche Standortqualität durch eine Verschlechterung der Versorgungssicherheit im Gesundheitsbereich zu schwächen. Festzuhalten ist, dass sowohl der Standort „Klinik Diakonissen Schladming“ als auch der KAGES-Standort Bad Aussee erst vor wenigen Jahren mit viel Steuergeld völlig neu errichtet wurden. Es ist ein Gebot der Stunde, diese beiden Gesundheitsstandorte durch gezielte Kooperationen bzw. Spezialisierungen nachhaltig aufzuwerten.

Selbstständiger Antrag: Beauftragung einer Machbarkeitsstudie

Ausbau des LKH Rottenmann zu einem Leitspital und Weiterentwicklung der Gesundheitsstandorte Schladming und Bad Aussee durch Kooperation und Spezialisierung.

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