Personal- und Ausbildungspolitik in der KAGes mangelhaft
Bericht des Landesrechnungshofes bestätigt Grüne Kritik
Der heute veröffentlichte Prüfbericht des Landesrechnungshofes über die Ärzteausbildung und die Besetzung der Ausbildungsstellen in der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) zeigt deutliche Mängel auf und unterstreicht die Kritik der Grünen an der derzeitigen Personal- und Ausbildungspolitik im steirischen Gesundheitswesen. Der Bericht zeigt, dass trotz eines historischen Höchststandes an Ärztinnen und Ärzten die Qualität der medizinischen Versorgung durch eine unsystematische Ausbildungs- und Personalplanung gefährdet ist.
Planloses Vorgehen gefährdet Gesundheitsversorgung
Gesundheitssprecher Georg Schwarzl betont: „Die Tatsache, dass es keine zentrale Evidenz über Ausbildungsstätten, offene und besetzte Ausbildungsstellen sowie Dienstposten innerhalb der KAGes gibt, zeigt, dass wir in der Ausbildungs- und Personalplanung im Blindflug unterwegs sind. Der Bericht bestätigt jedenfalls die notwendige Überprüfung der Personalplanung und der Personalsituation in der KAGes, die wir Oppositionsparteien gemeinsam im Herbst angesichts der absehbaren Herausforderungen und Entwicklungen in der Versorgungssituation der Steirerinnen und Steirer beantragt haben.“
Intransparent und ohne strategische Ausrichtung
Schwarzl weiter: „Dass die KAGes offensichtlich nicht in der Lage ist, genaue Angaben über die Grund- und Facharztausbildungen sowie die Bewerbungen zu machen, zeigt das Fehlen von Transparenz und strategischer Ausrichtung. Angesichts des steigenden Bedarfs an medizinischen Leistungen und der bevorstehenden Pensionierungswelle bei den Fachärztinnen und Fachärzten ist dieser fehlende Überblick besonders bedenklich.“
Forderung nach umfassendem Monitoring
Vor diesem Hintergrund wiederholt Schwarzl die Forderung der Grünen, die auch der Landesrechnungshof einmahnt: Die KAGes muss eine zentrale Erfassung und ein kontinuierliches Monitoring der Ausbildungs- und Dienstposten etablieren, um eine zielgerichtete und bedarfsgerechte Personalentwicklung zu gewährleisten. Darüber hinaus ist eine kritische Überprüfung der Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, insbesondere der umstrittenen Initiative mit der Siegmund-Freud-Privatuniversität in Wien, im Sinne eines effektiven Kosten-Nutzen-Verhältnisses unumgänglich. „Dieser Prüfbericht ist ein Weckruf für Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl. Es ist höchste Zeit, dass die KAGes aus dem Schatten der Planlosigkeit tritt und mit klaren, transparenten Strategien die Weichen für eine gesicherte medizinische Zukunft der Steiermark stellt,” schließt Schwarzl.