Leider keine Mehrheit für den Naturschutz-Euro
Völlig unverständlich für die steirischen Grünen: Ihr konstruktiver und sofort umsetzbarer Vorschlag, einen Euro für den Naturschutz auf die Nächtigungsabgabe draufzuschlagen, wurde im Landtag von allen anderen Parteien (mit Ausnahme der KPÖ) abgelehnt. Der „Naturschutz-Euro“ hätte den Bäuerinnen und Bauern 13 Millionen Euro pro Jahr für ihre wertvolle Arbeit für den Erhalt der Landschaft gebracht.
„Gäste geben in der Steiermark im Schnitt 173 Euro pro Tag aus. Wir wissen, dass die Touristinnen und Touristen vor allem unsere schöne Landschaft schätzen und gerne bereit sind, einen kleinen Beitrag für ihren Erhalt zu leisten“, betonte Klubobfrau Sandra Krautwaschl.
Dass alle Parteien außer der KPÖ diese Idee mit Bausch und Bogen und ohne jegliche Erklärung ablehnten, enttäuscht sie sehr. Vor allem, dass keiner der Abgeordneten inhaltlich erklärte, warum man dagegen ist, sorgte bei Krautwaschl für Kritik: „Wenn euch die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte so wichtig ist, wie ihr das immer betont: Warum wollt ihr ihnen dafür kein Geld geben? Das ist einfach nur lachhaft und traurig.“ Und in Richtung ÖVP: „Ihr könnts ja euren Leuten in der Landwirtschaft erklären, warum ihr da so dagegen seids, wenn ihr es schon mir nicht erklären wollts.“
13 Mio statt 30.000 Euro für die Pflege der Landschaft
13 Millionen Euro pro Jahr hätten durch einen Naturschutz-Euro als Draufgabe auf die Nächtigungsabgabe lukriert werden können. Diese Mittel wären laut Idee der Grünen in den Landschaftspflegefonds geflossen und hätten für Naturschutzprojekte verwendet werden können, wie etwa die Pflege von Streuobstwiesen, Magerwiesen oder anderen ökologisch wertvollen Flächen. Momentan ist der Landschaftspflegefonds „mit lachhaften 30.000 Euro pro Jahr“ massiv unterfinanziert, so Krautwaschl.
Landwirtschaftssprecher Andreas Lackner pflichtete Krautwaschl bei: „Renaturierung ist die Aufgabe der Stunde. Wir haben in den letzten Wochen in der Steiermark gesehen, was passiert, wenn wir es nicht machen“, erinnert Lackner an die jüngsten Schäden durch Überschwemmungen und Murenabgänge.
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