Gratis Betreuung für alle Kinder von 0 bis 6
Die Kosten für die Kinderbildung und –betreuung sind in der Steiermark wesentlich höher als in anderen Bundesländern. Die Grünen fordern als ersten Schritt ein zweites kostenloses Kindergartenjahr, setzen sich aber längerfristig für eine kostenlose Betreuung für alle von 0 bis 6 in den Kindergärten und Kinderkrippen ein.
Als Beispiel für die Kosten, die Familien für die Betreuung ihrer Kinder zahlen müssen, nannte Klubobfrau Sandra Krautwaschl eingangs eine steirische Familie mit zwei Kindern. Für das Kind in der Kinderkrippe zahlt die Familie monatlich 405 Euro, für das weitere Kind im Kindergarten fallen 334 Euro an. „Das ergibt im Jahr fast 9000 Euro nur für die Kinderbetreuung. Das ist ein riesiges Problem und vor allem eine eklatante Ungerechtigkeit im Vergleich zu den anderen Bundesländern.“
Konkret gibt es in Wien, im Burgenland und in Kärnten den Gratis-Kindergarten und die Gratis-Kinderkrippe. Sogar im schwarz-blau regierten Oberösterreich ist die Kinderbetreuung zumindest halbtags kostenlos.
Der Antrag der Grünen wurde leider abgelehnt
Krautwaschl lobte zwar richtige Schritte von Landesrat Amon, wie etwa die Einführung einer Sozialstaffel für die Kinderkrippen, die schrittweise Senkung der Gruppengrößen oder ein besseres Gehalt für das Personal. „Trotzdem ist die Steiermark von Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit meilenweit entfernt“, konkretisierte die Klubobfrau die Vorstellungen der Grünen: „Die Steiermark hat großen Aufholbedarf bei der flächendeckenden Kinderbildung und -betreuung und verlangt von den Eltern wesentlich höhere Beiträge als die anderen Bundesländer. Viele Menschen können sich die Betreuung schlicht und einfach nicht leisten, und das trotz Sozialstaffel. Wir Grüne fordern als ersten Schritt ein zweites kostenloses Kindergartenjahr und längerfristig — weil wir wissen, das geht nicht von heute auf morgen — den Gratis-Kindergarten und die Gratis-Kinderkrippe für alle von 0 bis 6 Jahren.“
Als konkreten Zeitrahmen nannte Krautwaschl die kommende Legislaturperiode. Der Antrag der Grünen wurde jedoch von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgelehnt.
Krautwaschl betonte im Landtag: „Es kann nicht sein, dass wir für Straßen und Autobahnen immer das Geld auftreiben und wenn es um unsere Kinder geht — um die Chancen unserer Kinder — dann heißt es plötzlich, dass sei unfinanzierbar. Wir brauchen Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Kinder und Familien.“