Bezahlte und unbezahlte Arbeit besser aufteilen
Wieder einmal zeigt es eine Studie schwarz auf weiß: Frauen leisten den Großteil an unbezahlter Arbeit. Die Landespolitik muss hier dringend gegensteuern, fordern die Grünen, etwa durch einen rascheren Ausbau der Kinderbetreuungsplätze.
Die sogenannte „Zeitverwendungsstudie“ der Statistik Austria ist zum Ergebnis gekommen, dass Frauen noch immer den überwiegenden Anteil an unbezahlter Arbeit erledigen. Dazu gehört die Betreuung von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder ehrenamtliche Tätigkeiten.
Während Männer zwei Drittel ihrer Arbeit für Erwerbstätigkeit aufwenden, ist es bei Frauen deutlich weniger als die Hälfte: Sie leisten täglich mehr als vier Stunden, ohne dafür bezahlt zu werden.
„Diese Studie zeigt, wie groß der Nachholbedarf in unserer Gesellschaft immer noch ist. Von Gleichstellung sind wir leider nach wie vor weit entfernt“, sieht Frauensprecherin Veronika Nitsche großen Handlungsbedarf seitens der Politik.
Ein Punkt dabei ist der rasche flächendeckende Ausbau der Kinderbetreuung. Die Bundesregierung stellt dafür 4,5 Milliarden Euro zur Verfügung. „In der Steiermark ist jetzt die Landesregierung gefordert dafür zu sorgen, dass endlich jede Familie, die das wünscht, einen Betreuungsplatz vorfindet. Nur so haben Frauen eine echte Wahlmöglichkeit. Dass sie immer noch den Großteil an unbezahlter Arbeit in der Familie verrichten, muss sich endlich ändern.“
Nitsche verweist dabei auch auf die Studie des AMS Steiermark „Arbeitsmarkttrends 2022“: „Darin wird bestätigt, dass das vor allem auch entscheidend ist, um die ländlichen Regionen zu stärken. Denn Regionen, die es nicht schaffen, passende Bedingungen für Frauen in Bezug auf Familie und Beruf bereitzustellen, werden rapide schrumpfen.“