Schließung LKH Rottenmann: Aufwertung statt Abstellgleis!
Wir fordern realistischen Faktencheck
Scharfe Kritik üben die steirischen Grünen an den heute bekannt gewordenen Plänen zur Schließung des LKH Rottenmann. Das Konzept, das nunmehr auch den Grünen vorliegt, wirft mehr Fragen als Antworten auf.
„Eine stationäre Großeinrichtung in der Pflege zu etablieren, ist angesichts des Grundsatzes ‚mobil vor stationär‘ und der Bedarfs-Fehlsteuerung in den letzten Jahren höchst fragwürdig“, erklärt Kontrollsprecher Lambert Schönleitner. „Die eigentliche Frage bleibt: Warum ist der Standort Rottenmann für alles andere bestens geeignet, nur nicht für die Aufwertung zum Leitspital? Jetzt wird für eine Pflegeeinrichtung auch mit der guten Lage und Verkehrsanbindung argumentiert – genau jene Argumente, die wir Grüne schon für die Aufwertung von Rottenmann zum Leitspital ins Treffen geführt haben. Für die Landesregierung waren sie bisher nicht gewichtig genug. Stattdessen soll das 500 Millionen Euro teure Projekt mit der schwarz-roten Brechstange mitten auf die grüne Wiese gebaut werden, nur damit der Landeshauptmann seine Fehlplanungen der letzten Jahre nicht eingestehen muss. Das ist absurd.“
Auch Gesundheitssprecher Georg Schwarzl zeigt sich verwundert: „Es ist grotesk, dass sich die Landesregierung mit einer Schein-Kür vor der Pflichtaufgabe drücken will. Weder wurde bisher eine Aufwertung des Standortes Rottenmann ernsthaft geprüft, noch ist klar, woher man das Personal für das geplante Leitspital nehmen will.“
Für Schönleitner geht die schwarz-rote Landesregierung ihrem Sonnenuntergang entgegen. „In dieser Phase haben ‚Mythen und Märchen‘ Hochkonjuktur, auch was die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen betrifft. So sind die wahlkampfbedingten Ankündigungen von Drexler und Kornhäusl zu verstehen“, betont Schönleitner und schließt: „Nach der Wahl muss das fiktive Leitspital einem realistischen Faktencheck unterzogen werden.“