Steirische Moore schützen!
Im Kampf gegen die Klimakrise sind Moore wahre Superhelden. Sie machen weltweit nur drei Prozent der Landfläche aus, binden aber doppelt so viel CO2 wie alle Wälder auf der Erde. Werden die wertvollen Moore zerstört, setzen sie in kurzer Zeit große Mengen an CO2 und anderen Treibhausgasen frei.
In der gesamten Steiermark gibt es viele dieser Feuchtgebiete. Ihr Schutz ist dringend notwendig: Denn viele Moore wurden in der Vergangenheit trocken gelegt und können ihre wichtigen Funktionen im Klimaschutz nicht mehr erfüllen. Die steirischen Grünen setzen sich auf vielen Ebenen für den Erhalt der Moore ein: mit Anträgen im Landtag soll deren Schutz sichergestellt werden, außerdem bemühen sie sich um ein besseres Bewusstsein in der Bevölkerung für den Wert dieser Kleinode. Klubobfrau Sandra Krautwaschl nimmt den Moorschutz außerdem selbst in die Hand: Gemeinsam mit vielen Helferinnen und Helfern wird in den kommenden Monaten eine Moorfläche renaturiert.
Renaturierung des Krautmooses
Selbst anpacken statt nur politische Forderungen stellen ist für Klubobfrau Sandra Krautwaschl selbstverständlich. Daher hat sie in die Wege geleitet, dass eine Moorfläche tatsächlich nachhaltig geschützt wird: das Krautmoos in Bad Mitterndorf. Von den ersten Aktionen wie dem “Schwenden” bis zur tatsächlichen Wiedervernässung ist sie selbst tatkräftig mit dabei. Die notwendigen Naturschutzmaßnahmen werden aus den Mitteln ihres Jugend- und Zukunftsfonds finanziert.
Am ersten Wochenende im Mai folgten mehr als 30 Freiwillige der Einladung der Grünen und trafen sich in Bad Mitterndorf, um bei der Renaturierung des Krautmooses mitzuhelfen. Sie entfernten junge Fichten, die sonst das Moor überwuchern und das für den Moorschutz so wichtige Wasser entziehen würden. Neben diesem “Schwenden” errichtete die Gruppe außerdem am Waldrand eine sogenannte Benjeshecke, eine Totholzhecke, die einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Lebewesen bietet.
Sandra Krautwaschl zeigte sich ob der vielen helfenden Hände überwältigt und bedankte sich besonders bei Johanna Marchner-Pichler: Sie stellte nicht nur das Grundstück zur Verfügung, sondern versorgte die Gruppe auch mit einer herzhaften Jause. Auch die Naturschutzjugend half tatkräftig mit und zeigte einmal mehr, wie engagiert sich junge Menschen für den Naturschutz einsetzen. Weitere wertvolle Unterstützung kam vom steirischen Naturschutzbund (Karin Hochegger, Regionalstelle Liezen) sowie von der IG Moorschutz.
Weitere Schritte werden im Moor in Bad Mitterndorf folgen, um seine natürliche Funktion wiederherzustellen, damit es seine wichtige Rolle im Ökosystem erfüllen kann. So wird voraussichtlich im noch einmal zu einem kleinen Arbeitseinsatz eingeladen, bei dem man auch die Orchideen besichtigen kann, die auf der geschützten Fläche wachsen. Der Höhepunkt der Aktion wird dann im Herbst durchgeführt: Dann wird die Moorfläche wieder bewässert, um den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt wiederherzustellen.
Die Moorschutz-Initiative ist nicht nur eine wichtige Naturschutzmaßnahme, sondern auch ein politisches Statement. Die Grünen haben im Landtag mehrere Anträge eingebracht, steirische Moore als Naturschutzgebiete auszuweisen.
Anträge zum Schutz der Moore
In einer Reihe von Anträgen wird Umweltlandesrätin Ursula Lackner aufgefordert, steirische Moore zu Naturschutzgebieten zu erklären. „Das formulierte Landesziel von zusätzlich 325 Hektar geschützter Moorfläche ist wenig ambitioniert. Wir müssen unsere Anstrengungen verdoppeln, um den Lebensraum für die nächsten Generationen zu sichern“, betont Krautwaschl.
Im Bezirk Liezen sollen folgende Moore zu Naturschutzgebieten erklärt werden, schlagen die Grünen vor: „Die Auen“ in der Gemeinde Bad Mitterndorf, das Moosberg-Moor (Pötschen) in der Gemeinde Altaussee, das Tettermoos in der Gemeinde Rohrmoos-Untertal, das Büschendorfer Moos in der Gemeinde Rottenmann, das Spechtenseemoor in der Gemeinde Pürgg-Trautenfels und das Filzmoos am Krahstein in der Gemeinde Tauplitz.
Im Oberen Murtal handelt es sich aus Sicht der Grünen um folgende Moore, die dringend unter Schutz gestellt werden müssen: der Schattensee in der Gemeinde Krakauhintermühlen, das Winterleitenmoos in der Gemeinde Obdach, das Kohltrattenmoor in der Gemeinde St.Marein bei Neumarkt, das Platschelbrunnmoos in der Gemeinde St.Georgen/Murau, das Moor „N Esebeckhütte“ in der Gemeinde St.Georgen/Murau und das Große Moseralmmoor in der Gemeinde Predlitz-Turrach.
Auch im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag beantragen die Grünen die Unterschutzstellung diverser Feuchtgebiete: das Hangmoor bei der Klammhöhe in der Gemeinde Tragöß, das Talmoor bei Seewiesen in der Gemeinde Turnau, die Moore am Hechtensee in der Gemeinde St.Sebastian, das Sulzbodenmoos in der Gemeinde Gußwerk, die Buchaiblmoose in der Gemeinde Neuberg an der Mürz und das Hochalplmoos in der Gemeinde Mürzsteg.
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Die Auen
Moosberg/Pötschen
Tettermoos
Büschendorfer Moos
Spechtenseemoor
Filzmoos am Krahstein
Der vollständige Antrag zum >> DOWNLOAD
Schattensee
Winterleitenmoos
Kohltrattenmoor
Platschelbrunnmoos
Moor N Esebeckhütte
Großes Mooseralmmoor
Der vollständige Antrag zum >> DOWNLOAD
Hangmoor bei der Klammhöhe
Talmoor bei Seewiesen
Moore am Hechtensee
Sulzbodenmoos
Buchaiblmoose
Hochalplmoos
Der vollständige Antrag zum >> DOWNLOAD
Moor bei Laaken
Moos auf dem Herzogberg
Der vollständige Antrag zum >> DOWNLOAD
Teichalmmoore
In Windhab
Waldmoor NO Seibersdorf
Der vollständige Antrag zum >> DOWNLOAD
Podcast mit dem Moor-Experten
Wie schaffen es Moore, sehr große Mengen an CO2 zu speichern? Und warum sind diese Feuchtgebiete so ein einzigartiger Lebensraum, der jedenfalls geschützt werden muss? Umfassendes Hintergrund-Wissen holte sich die Grünen-Chefin beim Moor-Experten Universitätsprofessor Stephan Glatzel.