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02.05.2025 Neues aus den Gemeinden

Miss­stän­de in Deutsch­lands­berg: Grü­ne for­dern Kon­se­quen­zen

Historisches Rathaus der Stadtgemeinde Deutschlandsberg mit markanter roter Fassade, Fensterläden und Uhrturm, fotografiert von Josef Moser.
Foto: Wikimedia Commons / Josef Moser – CC BY-SA 3.0

Ist Bürgermeister Wallner politisch noch zu halten?

Neue SPÖ/FPÖ-Stadtregierung nach massiver Kritik an Misswirtschaft, Intransparenz und Befangenheit in der Pflicht – auch Kontrollverantwortung der Landesregierung rückt in den Fokus.

Ein heute veröffentlichter Rechnungshofbericht zur Stadtgemeinde Deutschlandsberg bestätigt detailliert, was die Grünen seit Jahren kritisieren: Die Gemeinde steckt in einer finanziellen Schieflage und kann zentrale Investitionen kaum noch aus eigener Kraft stemmen – zugleich offenbaren sich schwerwiegende strukturelle Mängel: intransparente Beteiligungen, politisch riskante Ausgliederungen und eine bedenkliche Vermischung von politischen und geschäftlichen Funktionen.

„Der Bürgermeister hat über Jahre Kontrollmechanismen ausgehebelt, sich selbst Aufträge erteilt und sich am Ende auch noch selbst entlastet. So funktioniert keine Gemeinde, so funktioniert ein Machtapparat – auf Kosten der Bevölkerung“, sagt Grünen-Kontrollsprecher Lambert Schönleitner.

Schattenstrukturen statt Gemeinderat

Der Rechnungshofbericht kritisiert unter anderem: Sechs kostspielige Beteiligungen ohne erkennbaren Mehrwert, einen Wirtschafts- und Entwicklungsverein (WEV), der wie ein Schatten-Gemeinderat agierte, und einen Bürgermeister, der zugleich Geschäftsführer, Eigentümervertreter und Obmann war – ohne wirksame Kontrolle.

"Es stellt sich einmal mehr die Frage, warum die Landesregierung in ihrer Kontrollaufsicht hier über Jahre offenbar ganz bewusst weggeschaut hat und erneut als Bürgermeister-Schutzbehörde agierte? Wir werden uns die Kontrollverantwortung der Landesregierung in den letzten Jahren ganz genau anschauen. "
Grünen-Kontrollsprecher Lambert Schönleitner

Maria Huber: Vertrauen muss wiederhergestellt werden

Für Grünen-Gemeinderätin Maria Huber ist der Befund eindeutig: „Das war kein Einzelfall, sondern ein bewusst aufgebautes System. Entscheidungen wurden gezielt aus dem Gemeinderat herausverlagert. Das schadet dem Vertrauen in die Gemeindepolitik und dem demokratischen Miteinander in unserer Stadt.“

Sie erwartet sich nun eine entsprechende Reaktion der neuen SPÖ/FPÖ-Stadtkoalition: „Es braucht jetzt klare Konsequenzen – strukturell, aber auch personell. Die neue Koalition aus SPÖ und FPÖ steht in der Verantwortung, dass diese Strukturen beendet und politische Konsequenzen gezogen werden. Wir werden da dranbleiben.“

Redaktion Die Grünen Steiermark
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