Mehr Grün für Bad Rad­kers­burg

In mehr als zehn steirischen Gemeinden haben die Grünen bereits Vorschläge gemacht, wie die Ortszentren mit einfachen Maßnahmen lebenswerter gestaltet werden könnten. Jetzt war Bad Radkersburg an der Reihe.

Zwar ist der Hauptplatz dort seit kurzem eine Begegnungszone, allerdings kommt es auf Grund der nach wie vor vorhandenen zahlreichen Parkplätze oft zu gefährlichen Situationen für Radfahrer:innen und zu-Fuß-Gehende. Außerdem wird es trotz des Brunnens im Sommer schnell zu heiß: Was fehlt, sind Schatten spendende Bäume.

Wie es besser gehen könnte, haben die Grünen am Freitag aufgezeigt. Mit großen mobilen Bäumen und Pflanzen sowie Rollrasen wurde ein Bild vermittelt, das deutlich machte: mehr Grün, mehr Schatten und konsumfreie Sitzgelegenheiten bringen gleich ein großes Plus an Aufenthaltsqualität. 

In dieser “Grünen Oase” präsentierten der Landtagsabgeordnete und Gemeinderat von Deutsch Goritz, Andreas Lackner, und Gemeinderätin Sonja Witsch außerdem eine Visualisierung, wie man längerfristig den Hauptplatz von Bad Radkersburg lebenswerter gestalten könnte.

Warum eine Umgestaltung dringend nötig wäre, schilderte Gemeinderätin Sonja Witsch: „Derzeit stellt sich unser Hauptplatz als einziger Parkplatz dar. Durch das Gerangel um die Parkplätze vor den Gaststätten gibt es häufig Staus und gefährliche Situationen für Fußgänger und Radfahrer. Von einer Begegnungszone kann hier keine Rede mehr sein. Wir wünschen uns eine Reduzierung der Parkflächen in diesen Bereichen. Die Fußgängerzone des Hauptplatzes ist trotz des Brunnens der heißeste Platz, und es gibt so gut wie keine Schattenspender und nur wenige konsumfreie Sitzgelegenheiten. Eine Begrünung mit Bäumen und Grünpflanzen würde zur Abkühlung beitragen und durch zusätzliche Sitzmöbel würden mehr Menschen den Platz nutzen können.“

Deutlich gegen weitere Zersiedelung (Stichwort Einkaufszentren am Stadtrand) und für lebendige Ortskerne sprach sich Andreas Lackner aus: „Wir müssen davon wegkommen, dass unsere Orte immer mehr ausfransen. Einkaufszentren am Ortsrand aus dem Boden zu stampfen bringt nicht nur noch mehr zubetonierte Flächen mit sich, sondern bedeutet auch mehr Verkehr und mehr Kosten für Infrastruktur wie z.B. Straßen. Gleichzeitig sperren die Geschäfte und Lokale in den Ortszentren zu – da müssen wir dringend gegensteuern. Lebendige, lebenswerte Ortskerne sind auch wichtig, um der Abwanderung aus den ländlichen Regionen entgegenzuwirken.“

Lebendige Ortszentren bieten in erster Linie die nötige Infrastruktur für das tägliche Leben wie Geschäfte, ärztliche Versorgung, Lokale, Kinderbetreuung und Freizeiteinrichtungen. Ganz wesentlich ist aber auch die Aufenthaltsqualität: Durch den Klimawandel wird Hitze in den Städten immer mehr zum Problem. Eine zukunftsgerichtete Stadtplanung muss daher jedenfalls möglichst viel Grün auf Straßen und Plätze bringen. Der Schatten von Bäumen sorgt für angenehmere Temperaturen, über die Verdunstung wirken Pflanzen außerdem wie eine natürliche Klimaanlage.