Leere Wohnungen nutzen
Eine Untersuchung von Greenpeace untermauert die von den Grünen bereits seit langem aufgezeigte Problematik des Wohnungsleerstandes. Deutlich höhere Abgaben für leerstehende Wohnungen wären eine sinnvolle Maßnahme, die die steirische Landesregierung aus Sicht der Grünen umsetzen müsste, um für leistbares Wohnen zu sorgen und Betongold und Bodenfraß einzudämmen.
Bis zu eine Viertel Million Wohnungen in Österreich stehen laut den Berechnungen von Greenpeace leer, mit einer Nutzfläche von mehr als 17 Millionen Quadratmetern. Das entspricht einer Wohnfläche für 340.000 Menschen.
Die steirischen Grünen sehen leerstehende Wohnraum- und Gewerbeflächen schon lange als Problem. Klubobfrau Sandra Krautwaschl: „Ganz Graz könnte in den Wohnungen leben, die in Österreich momentan leerstehen. Dieses Bild veranschaulicht für mich sehr eindrücklich die Größe des Problems und vor allem wäre es eine große Chance, für leistbaren Wohnraum zu sorgen. Wir wollen, dass für grundlos leerstehende Wohnungen Abgaben gezahlt werden müssen, die tatsächlich dazu führen, dass dieser Wohnraum wieder auf den Markt kommt.“
Außerdem geht es auch darum, das weitere Zubetonieren einzuschränken: „Die Wohnfläche wächst in unserem Land momentan fast doppelt so schnell wie die Bevölkerung. Es wird also eindeutig zu viel verbaut und zubetoniert. Statt immer mehr wertvollen Boden zu verschwenden, sollten wir lieber alles daran setzen, leerstehenden Wohnraum wieder den Menschen zur Verfügung zu stellen. Hier ist die Landesregierung gefordert, einerseits den Leerstand zu erheben und andererseits für höhere Abgaben auf leerstehende Flächen zu sorgen.“
Grüne fordern Leerstands-Datenbank
Was Gewerbeflächen betrifft, setzen sich die Grünen in einem Antrag für eine Leerstands-Datenbank ein, wie es sie seit kurzem im Burgenland gibt. „Das Burgenland macht es vor: Mit der Leerstands-Datenbank können wir bestehende, ungenutzte Gewerbeflächen aufwerten und der Bodenversiegelung entgegenwirken. Das ist einfach umsetzbar und wir hoffen auf breite Unterstützung im Landtag“, sagt Sandra Krautwaschl.
Die Grüne Klubobfrau betont auch, dass die Datenbank die kürzlich vom Land Steiermark initiierte Revitalisierungsförderung ideal ergänzen würde. „Die Kombination dieser Plattform mit dem neuen Förderungsprogramm wäre ein wirksamer Hebel, um leerstehende Geschäfte und Gewerbehallen wieder mit Leben zu füllen und gleichzeitig den Bodenverbrauch durch unnötige Neubauten zu stoppen.“