Volksbefragung Gaal: Zeichen halbherziger Energiepolitik
„Die Entscheidung ist zu respektieren. Aber man hat die Menschen mit ihrer Entscheidung allein gelassen und es verabsäumt, den Kritiker:innen die Vorteile des Windparks näher zu bringen. Diese überwiegen die negativen Aspekte bei weitem“, bedauert die Klubobfrau der steirischen Grünen, Sandra Krautwaschl, den heutigen Ausgang der Volksbefragung zum Windpark in Gaal. Leider sei das Ergebnis bereits seit Tagen absehbar gewesen. „Das heutige Ergebnis ist Ausdruck einer halbherzigen Energiepolitik der Landesregierung.“ Insbesondere durch das lasche Engagement bei der Umsetzung des „Sachprogramms Wind“ sei eine große Chance vertan worden. „Es ist auch bezeichnend, dass die schwarz-rote Landesregierung bei diesem Projekt seit Wochen ohne jede Positionierung auf Tauchstation war.“
Krautwaschl fordert, dass die Landesregierung endlich auf Kritiker:innen solcher Erneuerbaren-Projekte zugehen und sie ins Boot holen müsse: „Wir müssen solche Projekte gemeinsam mit den Projektgegner:innen in eine konsensfähige Form bringen, sie einbinden und gemeinsam den Hebel in Richtung Zukunft umlegen, um das Tempo am Weg in die Energieunabhängigkeit zu beschleunigen.“
Für Krautwaschl führt kein Weg daran vorbei: „Die Landesregierung muss das Sachprogramm Windenergie sofort ernsthaft angehen. Das heißt: Erstens braucht es endlich eine offene Kommunikation, um besorgten Bürger:innen die Ängste zu nehmen und die Vorteile aufzuzeigen. Zweitens braucht es die notwendige Ausweiterung der Vorrangzonen, um das von den Expert:innen genannte Windkraftpotenzial in der Steiermark voll auszuschöpfen. Das sind laut Landesrechnungshofbericht 2,6 Terawattstunden (TWh) bis 2030 und weitere 8,6 TWh bis 2040“, so Krautwaschl, die abschließend daran erinnert, dass „das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz dafür sorgt, dass solche Projekte nicht in besonders sensiblen oder schützenswerten Gebieten gebaut werden.“