Long-Covid: Grüne setzen sich für Spezialambulanzen ein
Die zahlreichen Corona-Infektionen der letzten Jahre haben die Gesundheit vieler Menschen beeinträchtigt. Das als "Long-Covid" bekannte Krankheitsbild belastet die Betroffenen mit Symptomen wie extremer Müdigkeit, geringer Belastbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten, die oft zur Arbeitsunfähigkeit führen. Der Grüne Gesundheitssprecher Georg Schwarzl fordert von der Landesregierung konkrete Maßnahmen.
Nachdem Schwarzl bereits im Dezember Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl per Antrag aufgefordert hatte, die Einrichtung einer Spezialambulanz für sogenannte postvirale Folgeerkrankungen ernsthaft zu prüfen, bekräftigte er diese Forderung in der heutigen Landtagssitzung erneut: „Betroffene von Long-Covid, ME/CFS (Chronisches Erschöpfungssyndrom, Anm.) oder anderen postviralen Erkrankungen stehen in der Steiermark vor einer Odyssee, um die passende Behandlung zu finden. Sie leiden nicht nur unter den körperlichen Symptomen, sondern auch unter dem Mangel an spezialisierten Anlaufstellen. Hier muss rasch gehandelt werden.“
Die Notwendigkeit solcher Spezialambulanzen ist unbestritten und wird auch in der Stellungnahme der Landesregierung anerkannt. Derzeit gibt es in der Steiermark mit dem Standort Enzenbach jedoch nur eine Ambulanz ohne tagesklinische Option. Das ist bei weitem nicht ausreichend: „Die Betroffenen, brauchen eine kontinuierliche und spezialisierte Betreuung, die nur eine voll ausgestattete Spezialambulanz bieten kann“, so Schwarzl.
Trotz der dringenden Notwendigkeit hat die Landesregierung eine Haltung eingenommen, die auf eine bundesweite Lösung setzt – eine Ansicht, die von Schwarzl kritisch gesehen wird. Der Bund habe bereits erste Taten gesetzt. Es ist ein nationaler Aktionsplan in Ausarbeitung und es wurde ein Budget von bis zu 1 Million Euro für ein Kompetenzzentrum zur Verfügung gestellt, das als zentrale Drehscheibe für die Forschung dienen und den Austausch zwischen Theorie und Praxis vorantreiben soll. „Es ist einfach zu sagen, wir brauchen eine bundesweite Lösung. Das entlässt die Landesregierung aber nicht von aus der Verantwortung. Das Spitalswesen und die Ambulanzen sind Ländersache. Der Gesundheitslandesrat muss seine Gestaltungsmacht nützen und entsprechende Einrichtungen schaffen“, appelliert Schwarzl an Gesundheitslandesrat Kornhäusl, konkrete Schritte zur Verbesserung der Situation der Betroffenen zu setzen.