Grüne in Grenzregion: gute Nachbarschaft nicht gefährden
Die Grünen in den Grenzregionen zu Slowenien haben eine gemeinsame Erklärung zu der von der Landesregierung geplanten Verankerung der Landeshymne in der steirischen Verfassung verfasst. Sie schließen sich voll und ganz der Kritik von Landessprecherin Sandra Krautwaschl an und sprechen sich gegen diese spalterische Symbolpolitik aus:
Gemeinsame Erklärung der Grünen in den Grenzlandgemeinden zu Slowenien
Die Gemeinden im steirischen Grenzland haben über Jahre hinweg – unabhängig von parteipolitischen Zugehörigkeiten – viel Energie, Zeit und Ressourcen investiert, um eine enge und konstruktive Nachbarschaft mit Slowenien aufzubauen. Zahlreiche grenzüberschreitende Projekte und Initiativen haben die kulturelle Zusammenarbeit gestärkt, die wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben und das Vertrauen zwischen unseren Regionen gefestigt.
Der Vorstoß der blau-schwarzen Landesregierung, die steirische Landeshymne – das Dachsteinlied – in die Verfassung aufzunehmen, bedroht diese Errungenschaften. Mit der geplanten Verankerung eines Liedtextes, der in der zweiten Zeile „bis ins Wendenland im Tal der Sav‘“ heutiges slowenisches Staatsgebiet beansprucht, wird eine Grenze überschritten: von einem gesungenen Text hin zu einer rechtlichen Verankerung. Diese unnötige Provokation gefährdet die diplomatischen und nachbarschaftlichen Bemühungen der letzten Jahrzehnte.
Wir lehnen diesen Vorstoß entschieden ab. Diese Symbolpolitik reißt alte Wunden auf, schürt Spannungen und stellt die gewachsenen Beziehungen zu Slowenien aufs Spiel. Die Steiermark braucht mehr Zusammenarbeit, nicht weniger – gerade in den Grenzregionen, die von grenzüberschreitender Kooperation wirtschaftlich wie kulturell enorm profitieren.
Unsere Botschaft an die Landesregierung ist klar: Stoppen Sie dieses Vorhaben. Setzen Sie Ihre Energie stattdessen für den weiteren Ausbau der gelungenen Nachbarschaft und für zukunftsgerichtete Projekte ein, die unsere Regionen stärken und verbinden.
Für die Grünen in den Grenzregionen:
- Rita Binder-Kazianschütz (Gnas)
- Josef Dreisiebner (Straden)
- Katharina Gsell (St. Veit in der Südsteiermark)
- Ernst Heuberger (Fehring)
- Andrea Hasenhüttl-Posch (Halbenrain)
- Maria Huber (Deutschlandsberg)
- Otto Knaus (Gamlitz)
- Andreas Lackner (Deutsch-Goritz)
- Verena Mayr (Mureck)
- Robert Mair (Großklein)
- Marianne Müller-Triebl (Bad Gleichenberg)
- Michael Nehsl (Straden)
- Eva Schantl (Straß in der Steiermark)
- Gerlinde Schober (Halbenrain)
- Thomas Schilcher (Feldbach)
- Wolfgang Walther (Straß in der Steiermark)
- Sonja Witsch (Bad Radkersburg)