Unhaltbare Werbepraktiken von Bordellen unterbinden
Unhaltbare Werbepraktiken von Bordellen – Grüne fordern klare Regelung im Prostitutionsgesetz
Als Reaktion auf die frauenfeindlichen und skandalösen Plakate eines Bordellbetreibers fordern die Grünen eine dringende Novellierung des Steiermärkischen Prostitutionsgesetzes und haben einen entsprechenden Gesetzestext formuliert, mit dem die Umgehung des Werbeverbots zukünftig verhindert werden kann. Die versuchte Relativierung des Clubbetreibers durch ein nachgeschobenes Plakat wird als scheinheilig kritisiert. Klubobfrau Sandra Krautwaschl verlangt eine klare und unmissverständliche Gesetzeslage: „Jegliche Werbung für Bordelle und bordellähnliche Einrichtungen sollte verboten sein. Wir dürfen hier keine Grauzonen zulassen.“
„Es ist absolut inakzeptabel, wenn der Betreiber eines Bordells versucht, sich hinter einer Grundsatzdebatte zu verstecken. Unsere Kritik betrifft die Werbeplakate und genau deswegen fordern wir klare Maßnahmen“, kommentiert die Grüne Klubobfrau Sandra Krautwaschl jüngste Relativierungsversuche eines Grazer Bordellbetreibers wegen dessen frauenverachtender Werbeplakate.
Novellierung des Prostitutionsgesetzes
Für die Grünen ist das bestehende Steiermärkische Prostitutionsgesetz aus 1997 nicht mehr zeitgemäß. Seit zwei Gesetzgebungsperioden gibt es Bemühungen um eine zeitgemäße Regelung. „Es ist Zeit für eine klare Bestimmung. Verboten sollte jegliche Art der Werbung für Bordelle und bordellähnliche Einrichtungen sein. Mit einer deutlichen Erhöhung des Strafrahmens würden solche Werbemaßnahmen der Vergangenheit angehören“, so Krautwaschl.
Bisherige Bemühungen und der Weg vorwärts
Die Grünen erinnern daran, dass sie bereits im März 2020 einen Antrag eingereicht haben, das Steiermärkische Prostitutionsgesetz zu novellieren. Ziel ist es, die prekäre Situation von Sexarbeiter:innen zu verbessern. „Die Landesregierung muss handeln und sich entlang der Empfehlungen der Arbeitsgruppe ‘Länderkompetenzen Prostitution’ und der Regelungen in anderen Bundesländern orientieren. Es ist höchste Zeit, dass sich in dieser Angelegenheit etwas bewegt“, fordert Krautwaschl.
Keine Doppelmoral hinter versteckten Botschaften
Krautwaschl betont abschließend: „Wir stehen für eine Gesellschaft, in der jeder Mensch mit Respekt behandelt wird. Wäre es dem Bordellbetreiber ein echtes Anliegen, die prekäre Situation von Sexarbeiter:innen zu verbessern, gäbe es glaubwürdigere Möglichkeiten. Frauenfeindliche Werbung, die Missstände angeblich anprangern will, ist da völlig fehl am Platz. Es braucht klare Regelungen und Strafen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.“
Zum Download
Selbstständiger Antrag “Umgehung des Werbeverbotes – Das Prostitutionsgesetz muss novelliert werden“