31.03.2023
News
Grüne kämpfen gegen geplante Schottergrube
In Wundschuh sollen 4,9 Hektar Wald einer geplanten Schottergrube weichen. Die Grünen haben Unterschriften gegen die Rodung gesammelt und machen naturschutzrechtliche Einwände wegen besonders schützenswerter Tierarten geltend.
Die Steiermark ist traurige Spitzenreiterin im Bodenverschwenden. Pro Jahr gehen durchschnittlich 12 km2 Boden verloren. Das sind bis zu fünf Fußballfelder pro Tag! Die Grünen setzen sich seit Jahren auf verschiedenen politischen Ebenen vehement für eine Bodenschutzreform ein. Doch trotz politischer Bekenntnisse der Landesregierung zum Klimaschutz geht der Flächenfraß im Land unvermindert weiter. Für einen geplanten Schotterabbau in Wundschuh sollen nun 4,9 Hektar Wald gerodet werden, das geplante Projekt der Firma Gral Schotter GmbH erweitert eine bereits bestehende Abbaustätte, zudem ist zu erwarten, dass durch zukünftige Erweiterungen des Projekts das gesamte 23 Hektar große Waldstück verschwinden wird.
Verfahren wurde neu aufgerollt
Die Genehmigung für das Projekt wurde bereits einmal aus Naturschutzgründen abgelehnt, im Waldentwicklungsplan wird dem Wald eine hohe Wohlfahrtsfunktion zugeschrieben. Nach einem Einspruch seitens der Betreiber wurde gerichtlich entschieden, dass die naturschutzrechtlichen Gründe für die Ablehnung nicht ausreichend gewesen seien und daher neu verhandelt werden muss. Das rief die Grüne Gemeindegruppensprecherin von Wundschuh Veronika Bacher auf den Plan. Sie macht mobil für den Erhalt des Waldes und sammelte gemeinsam mit weiteren engagierten Anwohner:innen über 200 Unterschriften gegen das Projekt, die bereits der Bezirkshauptmannschaft Graz-Umgebung übergeben wurden. „Wir sind geschlossen gegen die geplante Schottergrube. Letztendlich entscheidet aber die Bezirkshauptmannschaft und erteilt die Abbau-Genehmigung“, betont die Kommunalpolitikerin. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren.
Die Grünen arbeiten derzeit auch daran, naturschutzrechtliche Einwendungen gegen das Projekt einzubringen. „In dem Wald lebt der Alpenbock-Käfer, der als besonders schützenswert eingestuft ist. Aber auch andere schützenswerte Tierarten wie Fledermäuse, die Gelbbauchunke und verschiedene Vogelarten kommen in diesem Gebiet vor“, so Bacher.