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27.03.2024 Neues aus den Gemeinden

Gleis­dorf: So geht Bo­den­schutz

Ministerin Gewessler, Vizebürgermeisterin Schellnegger und Klubobfrau Krautwaschl bei einem Pressetermin in Gleisdorf
"Wir alle gestalten unseren Lebensraum, und der soll auch in Zukunft grün bleiben."
Vizebürgermeisterin Katharina Schellnegger

Der Gleisdorfer Gemeinderat hat nach Druck aus der Bevölkerung eine Änderung des Stadtentwicklungskonzepts beschlossen und sich damit festgelegt, dass es in Zukunft keine Verschlechterung geben darf, was den Grad der Versiegelung betrifft – als erste steirische Gemeinde überhaupt. Die steirischen Grünen sehen diese Bodenschutz-Verordnung als positives Beispiel dafür, wie eine echte Bodenschutz-Politik aussehen kann und orten beim Land massiven Aufholbedarf. Denn nur durch strengere gesetzliche Vorgaben ließe sich die Situation in der gesamten Steiermark verbessern.

 

Die Stadt Gleisdorf nimmt eine Vorreiterrolle im Bodenschutz ein: Das sogenannte „Sachbereichskonzept zu Grünraum und Bodenschutz“ ist in der Steiermark das erste seiner Art und geht auf den Wunsch aus der Bevölkerung zurück, die Grün- und Freizeiträume bestmöglich zu sichern. Festgehalten wird darin das Ziel „mehr Grünraum in der Stadt“ für eine bessere Aufenthaltsqualität, für mehr Artenvielfalt und für eine bessere Speicherung des Regenwassers. Beim Bodenschutz verfolgt die Stadt das langfristige Ziel der „Netto-Null“ beim Flächenverbrauch. Die Bodenversiegelung je Einwohner:in soll verringert werden.

Für die Grüne Vizebürgermeisterin Katharina Schellnegger ist die Bodenschutzstrategie ein Meilenstein, der Gleisdorf nach der Solarenergie nun auch in Sachen Bodenschutz zur Vorreiterin macht. Sie bedankte sich im Gemeinderat auch ausdrücklich bei jenen Bürgerinnen und Bürgern, die sich für den Erhalt des Grünraums stark gemacht haben: „Wir brauchen gesunden Boden. Das wissen die Menschen. Sie sagen uns oft genug, dass ihnen das Zubetonieren Sorgen bereitet. Anstoß für diese Verordnung waren besorgte Bürger:innen, die sich zusammen getan haben und sich auch aktiv im Vorfeld eingebracht haben. Ihnen gilt mein Dank!“

"Wir haben schon genug zubetoniert, bis hierher und nicht weiter - So geht verantwortungsvolle Politik, die die Lebensgrundlagen unserer Kinder erhält."
Klubobfrau Sandra Krautwaschl

Zentraler Baustein der Verordnung ist die Versiegelungsbilanz. In Gleisdorf sind 36 Prozent des Gemeinde-Kerngebiets versiegelt, was einer durchschnittlichen versiegelten Fläche von 231,44 Quadratmetern pro Einwohner:in entspricht. Dieser Wert soll nicht weiter steigen, darauf hat sich der Gemeinderat nun festgelegt.

 

Die steirische Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl findet, zahlreiche weitere steirische Gemeinden sollten dem Gleisdorfer Beispiel folgen: „Was Gleisdorf hier vormacht, sollte Vorbild für die Bodenpolitik des Landes sein, nämlich sich auf ganz konkrete Ziele festlegen, was die weitere Versiegelung unseres wertvollen Bodens betrifft. Zu sagen: Wir haben schon genug zubetoniert, bis hierher und nicht weiter – so geht verantwortungsvolle Politik, die die Lebensgrundlagen unserer Kinder erhält.“ Die enorme Bedeutung von Bodenschutz für unsere Zukunft haben im Gleisdorfer Gemeinderat auch die anderen Fraktionen verstanden. Krautwaschl drängt nun auf Einsicht auch bei den Regierungsparteien im Landtag. Einmal mehr mahnt die Grüne Klubobfrau bei Landeshauptmann Drexler ein, den Bodenschutz zur Chefsache zu machen: „Es braucht im Land endlich strengere Gesetze und Vorgaben für den Schutz unserer wertwollen Lebensgrundlage Boden, und auch auf Bundesebene muss sich der Landeshauptmann für klare Zielvorgaben stark machen. Die Zeit zu handeln ist jetzt, sonst verlieren wir buchstäblich den Boden unter den Füßen.“

 

Vizebürgermeisterin Schellnegger betont abschließend: „Wir alle gestalten unseren Lebensraum, und der soll auch in Zukunft grün bleiben. Denn auf Asphalt wachsen keine Erdäpfel.“

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