FPÖ-Position ist „menschen- und wirtschaftsfeindlich"
Maria Huber, Grüne Bundesratsabgeordnete und Unternehmerin aus der Weststeiermark, äußerte in der jüngsten Landtagssitzung harsche Kritik am FPÖ-Antrag zur Einführung einer Deutschpflicht in Schulklassen. Sie warnt vor negativen Folgen und fordert stattdessen die Förderung sprachlicher Vielfalt.
Scharfe Kritik übte die Grüne Bundesratsabgeordnete und weststeirische Unternehmerin Maria Huber in der heutigen Landtagssitzung am FPÖ-Antrag zur Einführung einer Deutschpflicht in Schulklassen. „Dieser Antrag verschlägt mir die Sprache. Er ist menschenfeindlich und von Nachteil für die steirische Wirtschaft“, betonte Huber.
Mehrsprachigkeit als Wirtschaftsfaktor
Huber wies darauf hin, dass in einer globalisierten Welt jede zusätzliche Sprache ein Gewinn für unsere Wirtschaft ist. Das gilt insbesondere für das Industrieland Steiermark, wo jeder zweite Arbeitsplatz direkt oder indirekt vom Export abhängig ist. „Wir brauchen internationale Fachkräfte, die wir mit solchen Forderungen nur abschrecken“, so Huber in ihrer Rede. Aus eigener Erfahrung weiß sie zu berichten, wie wertvoll mehrsprachige Mitarbeiter:innen für ein Unternehmen sind – insbesondere, wenn ausländische Kund:innen oder Geschäftspartner:innen in ihrer Muttersprache betreut werden können.
Soziale und emotionale Folgen für Kinder im Fokus
Huber, selbst Mutter von zwei Kindern, die eine mehrsprachige Schule besuchen, warnte davor, dass der Antrag gerade für Kinder mit Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung schwerwiegende soziale und emotionale Folgen haben könne. „Stellen Sie sich ein ukrainisches Kind vor, das neu in der Klasse ist und kein Deutsch versteht. Ihr Antrag würde dieses Kind daran hindern, mit anderen in Kontakt zu treten und Beziehungen und Bindungen aufzubauen. Das ist nicht nur grausam, sondern widerspricht auch grundlegenden Menschenrechten und sozialen Normen.
Plädoyer für sprachliche Vielfalt
Anstelle von Verboten und der “Sprachpolizei” am Schulhof forderte die Bundesrätin die Förderung und Wertschätzung der Sprachenvielfalt in unseren Schulen. „Es ist unsere Aufgabe, jedem Kind, das in Österreich lebt, die Ressourcen und die Unterstützung zur Verfügung zu stellen, um sowohl seine Erstsprache als auch Deutsch und weitere Fremdsprachen zu erlernen”, so Huber. Denn Sprache ist der Schlüssel zu Bildung, Kultur und letztlich auch zu wirtschaftlichem Erfolg.
Die FPÖ-Position wurde von allen anderen Landtagsfraktionen abgelehnt.