Skip to main content
30.11.2023 News

Fern­wär­me-Preis­brem­se: OÖ als Vor­bild

Lara Köck und Stefan Kaineder bei der Pressekonferenz zu den Fernwärmepreisen
"Es ist nicht einzusehen, dass Kundinnen und Kunden der Fernwärme in der Steiermark deutlich mehr für warme Wohnungen und warmes Wasser zahlen müssen als Menschen in Oberösterreich."
Energiesprecherin Lara Köck

Die steirischen Grünen luden gemeinsam mit dem oberösterreichischen Landesrat Stefan Kaineder zu einer Pressekonferenz, um dessen Erfolgsmodell einer Preisbremse für die Fernwärme als Best-Practice-Beispiel zu präsentieren. Energiesprecherin Lara Köck stellte die Forderung an Landeshauptmann Drexler, dieses Modell als Vorbild für die Steiermark zu nehmen.

Ein Rechenbeispiel für eine 85m2 Altbauwohnung zeigt: In Graz kostet Fernwärme aktuell fast doppelt so viel wie in Linz.

 

Die Fernwärme, eigentlich ein erfolgsversprechendes und umweltfreundliches Modell der Energieversorgung, sorgte zuletzt bei Kundinnen und Kunden für Ärger: So liegen die Preise der Energie Steiermark für das Grazer Stadtgebiet trotz einer rund 10-prozentigen Senkung im Oktober immer noch um rund 85 Prozent höher als Anfang 2022. Außerdem kam die Fernwärme in die Kritik, weil sie doch nicht so umwelt- und klimafreundlich ist wie vielfach angepriesen: Ein großer Anteil stammt immer noch aus fossilen Energieträgern wie Gas und Öl. Neben der Forderung nach mehr erneuerbaren Energien im Fernwärmemix steht für die Grünen vor allem auch die Preisstabilität im Vordergrund. In diesem Zusammenhang hat Energiesprecherin Lara Köck stets kritisiert, dass das Land Steiermark, Eigentümer der Energie Steiermark, nicht für günstigere und gerechtere Preise sorgt. Als zuständige Preisbehörde fungiert Landeshauptmann Drexler.

Oberösterreichs Umweltlandesrat Kaineder (Grüne) setzte Fernwärme-Preisbremse durch

In Oberösterreich hat der zuständige Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Stefan Kaineder dafür gesorgt, dass die Preissteigerungen für Fernwärme nicht über der Inflation liegen. Konkret bedeutet das, dass die Mehrkosten heuer auf maximal 8 Prozent beschränkt werden konnten. Sieht man sich den Zeitraum seit Anfang 2022 an, liegen die Preissteigerungen je nach Anbieter zwischen 15 und 42 Prozent – deutlich unter den eingangs erwähnten plus 85 Prozent bei der Fernwärme in der Steiermark.

 

Oberösterreich ist das einzige Bundesland, das erstmals die Reißleine zum Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten vor enormen Preissteigerungen bei dem Grundbedürfnis Heizen und Warmwasser gezogen hat. Zusätzlich wurde mit dem Hebel des Preisgesetzes ein wichtiger Beitrag zur Inflationsbekämpfung eingesetzt.

Landesrat Stefan Kaineder: „Für mich war klar, es ist der Zeitpunkt gekommen, in dem die Politik eingreifen muss, damit Kostensteigerungen nicht mehr weiter die Inflation anheizen. Es sind die starken und breiten Schultern der Energiekonzerne, die diesen Rucksack jetzt zugunsten vieler tausender Menschen schultern sollen. Es war ein klarer politischer Auftrag an mich als Konsument:innenschutz-Landesrat, mich für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher einzusetzen und wo es mir möglich ist, einen gerechtfertigten Preis für Fernwärme sicherzustellen.“

 

Die Energiesprecherin der Grünen im steirischen Landtag, Lara Köck, gratuliert Landesrat Kaineder zur gelungenen Fernwärmepreisbremse und fordert nun Landeshauptmann Drexler auf, dem Beispiel Oberösterreichs zu folgen: „Es ist nicht einzusehen, dass Kundinnen und Kunden der Fernwärme in der Steiermark deutlich mehr für warme Wohnungen und warmes Wasser zahlen müssen als Menschen in Oberösterreich. Landeshauptmann Drexler hat als zuständige Preisbehörde dafür zu sorgen, dass die Preissteigerungen nicht höher als die Inflation ausfallen. Die zuletzt gesunkenen Preise für Gas müssen im Fernwärmepreis Niederschlag finden.“

Fernwärme kostet in Oberösterreich nur halb so viel wie in der Steiermark

Um zu veranschaulichen, wie sich die Preisbremse für Fernwärme in Oberösterreich auswirkt, hier ein Vergleich Linz – Graz: Für die Fernwärme in einer 85m2-Altbauwohnung muss man in Graz aktuell rund 250 Euro pro Monat bezahlen. In Linz kostet die Fernwärme für eine vergleichbare Wohnung dagegen nur ca. 130 Euro, also fast die Hälfte.

Saubere Energie für stabile Preise

Hauptpreistreiber für die Fernwärme waren zuletzt die im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine massiv gestiegenen Preise für Gas. Bei der Erzeugung der Fernwärme zeigt sich wie bei anderen Heizsystemen: Nur ein rascher Ausstieg aus Öl und Gas sorgt nachhaltig für stabile Preise. „Unser Ziel ist daher ganz klar: Zünden wir den Erneuerbaren-Turbo! Wenn wir jetzt in den Ausbau der erneuerbaren Energien und in den Umstieg auf saubere Heizsysteme investieren, schützen wir nicht nur unser Klima, sondern sorgen auch für stabile Preise. Nur so machen wir uns außerdem unabhängig von diktatorischen Regimen in so manchen Förderländern“, betont Energiesprecherin Lara Köck.

Redaktion Die Grünen Steiermark
Beitrag teilen
1
2
3
4
5
6
7
8