Hass im Netz
Beschimpfungen, sexistische Beleidigungen und Androhung von Gewalt stehen im Internet leider an der Tagesordnung. Die Hetze richtet sich dabei sehr oft gegen einzelne Menschen, die in der vermeintlichen Anonymität des Internet brutal attackiert werden. Hass im Netz bekommen vor allem auch Politikerinnen zu spüren.
In einer aktuellen Umfrage des Momentum Instituts geben 75 Prozent der befragten Politikerinnen an, zumindest einmal im Monat mit Hassnachrichten konfrontiert zu sein[1].
Die steirischen Grünen treten dieser Entwicklung entschlossen entgegen. Die Grüne Landessprecherin Sandra Krautwaschl betont: „Ich sehe es auch als meine Aufgabe als Klubobfrau der steirischen Grünen, der zunehmenden Verrohung und Polarisierung unserer Gesellschaft mit aller Kraft entgegenzuwirken und wieder ein gutes Klima für uns alle zu schaffen.“
In eigenen Workshops und Trainings werden vor allem Frauen und Mädchen (denn sie sind am öftesten betroffen) die nötigen Werkzeuge in die Hand gegeben, um sich gegen Beleidigungen und Beschimpfungen zur Wehr zu setzen. Als niederschwelliges Angebot für alle Betroffenen liegt ab sofort außerdem ein Leitfaden vor, der umfassende Informationen darüber liefert, wie man am besten gegen Beleidigungen und Beschimpfungen im Internet vorgeht. Ist man mit Hass im Netz konfrontiert, fühlt man sich oft in erster Linie wütend und hilflos – einfache Tipps helfen hier weiter. Wer sich etwa einige schlagfertige Antworten zurecht legt, kann schnell auch emotional auf Distanz gehen. Jedenfalls sollte man sich auch Unterstützung in Form von Mitstreiter:innen holen, die im Netz schnell zur Seite springen können. Wichtig: den Hatern nicht das Feld überlassen.
Um rechtlich gegen Kommentare vorgehen zu können, sind einige Maßnahmen der Sicherung nötig. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie das geht. Schließlich werden die betreffenden strafrechtlichen Tatbestände genau erklärt:
§ Verhetzung |
§ gefährliche Drohung |
§ Beleidung |
§ beharrliche Verfolgung |
§ üble Nachrede |
§ fortdauernde Belästigung |
§ Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen |
§ unbefugte Bildaufnahme
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Der Leitfaden wurde von der Antidiskriminierungsstelle Steiermark in Auftrag des Landtagsklubs der steirischen Grünen erstellt. Er ist in Papierform erhältlich (im Landtagsklub im Landhaus, Herrengasse 16 und in der Landesorganisation im Grünen Haus, Kaiser-Franz-Josef-Kai 70), außerdem steht er hier zum Download zur Verfügung.
[1] https://www.momentum-institut.at/news/politikerinnen-oft-von-hassnachrichten-betroffen